C.M. WittmannMalerin und Kunsthistorikerin

Der Themenkreis der Arbeiten der Künstlerin bewegt sich innerhalb der drei klassischen Gattungen der Malerei: Darstellungen von Menschen, Landschaften und Stillleben. Gemeinsamer Nenner aller Bilder sind ein lineares Gestaltungsschema, ein weitgehend getilgter Pinselstrich sowie der Einsatz starker Hell-Dunkelkontraste. Die zumeist in altmeisterlicher Malweise gegenständlich ausgeführten Arbeiten bewegen sich im spannungsvollen Widerspruch zwischen Realismus und Illusion.

Personae - Darstellungen von Personen treten bis etwa 2010 in einer Synthese aus ornamental aufgelöster Landschaft mit perspektivischer Tiefenwirkung und figurativen Elementen oder vollständigen Körpern in Erscheinung. Die Leiber binden sich in Ornamente und gelegentlich dissonant grelle Farbakkorde ein. Darüber hinaus finden sich meist kleinformatige Bilder mit reduziertem Realitätsbezug, aber dennoch klar definierten, figurativen Partien in Kratztechnik. Später werden die maltechnisch exakt ausgeführten Arbeiten in Form und Farbe klar realistisch formuliert. Sie präsentieren sich jedoch als zweidimensionale Fiktionen, die Themen der Gegenwart in bizarrer, oft verstörender Sichtweise illusionär herausstellen.

Stillleben - Frühe Stillleben der Künstlerin beinhalten eine Vielzahl von mit ornamentierten Hintergründen verschmolzenen Blumenarrangements, neben im Bild fremd anmutenden Objekten. Charakteristisch ist das fortwährende Changieren zwischen Realem und Erfundenem. Analog zur Figuren- und Landschaftsmalerei finden sich auch bei den Stillleben Arbeiten, deren Gegenständlichkeit zugunsten von Farbe und Flächigkeit abnimmt. Die jüngeren Stillleben zeichnen sich durch eine große Realistik im Wechsel mit gelegentlichem Einbringen von schriftlichen Botschaften oder Zeichen bzw. Codes ins Bild aus, die den Betrachter zum Entschlüsseln anregen sollen.

Landschaft - Landschaftsbilder manifestieren sich zunächst in kräftigen Farben, meist in Kratztechnik auf Karton ausgeführt. Einige Arbeiten sind durch ein lineares Cloisonné gekennzeichnet, das die Kompositionen in strenge, graphisch anmutende Gerüste zwängt. Daneben finden sich durch kräftige Komplementärkontraste bestimmte Arbeiten. Erst ab 2014 widmet sich Christa Magdalena Wittmann erneut dem Thema Landschaft. Ähnlich den figurativen Gemälden zeigen danach die zumeist fiktiven Landschaftsbilder Visionen, aber auch Ängste auf. Durch Verzicht auf ausgeprägte Farbigkeit, das Einbringen von kuriosen Versatzstücken in dennoch realistisch anmutende Landschaften, erschließen sich die Arbeiten dem Betrachter doppeldeutig in einer verstörenden, düsteren Ästhetik.

Abstraktes - Seit 2016 erarbeitet Christa Magdalena Wittmann mehrere abstrakte Zyklen auf kleinformatigem Papier und Karton in Öl. Zusätzlich entstanden in den letzten Jahren auf dieser Grundlage Gemälde auf Leinwand.

Zeichnungen - Die mit Kohlestift ausgeführten Zeichnungen von Christa Magdalena Wittmann sind wie ihre Gemälde realistisch gestaltet. Porträts von Frauen und Männern in Verkleidungen und Masken sowie ironisierende Zusammenstellungen von Objekten und Chiffren im Bild halten die Deutung der einzelnen Arbeiten in Schwebe.